„Bleiben Sie am Ball“ meinte denn auch passenderweise Oberbürgermeister Klopfer zur Einweihung der zwei übermannshohen Kugelbeete, die die Weststadt zum blühenden Rundgang der Gartenschaustadt Schorndorf beigesteuert hat. Da muss das Stadtoberhaupt keine Sorgen haben. Wenn es eines gibt, was die Weststadt vorhat, dann natürlich das: am Ball zu bleiben. Die Initiative setzt sich schwerpunktmäßig für alternative Stadtentwicklungskonzepte und frische Ideen für die Daimlerstadt ein, und das wird sie auch weiterhin tun. Derzeit allerdings liegt das Hauptaugenmerk wie überall im Remstal auf der Großveranstaltung, die die Stadt noch bis Oktober in Atem halten wird.
„Wir wollen im Rahmen der Gartenschau unser schönes Stückchen Stadt hier im Westen ansprechend präsentieren – und zeigen, wer wir sind“, so Roland Veil. „Wir leben hier – wir ernten hier“ lautet entsprechend das Motto, unter dem der Gartenschaubeitrag der Weststadt läuft. Doch nicht nur die Anwohnerinnen und Anwohner darf hier ernten. Jeder, der möchte, darf sich ein wenig aus den Kräuterkugelgärten bedienen und eine Erinnerung an die Weststadt mitnehmen, um ein Essen zu Hause damit aufzupeppen oder die den Kräutern jeweils zugeschriebenen Heilkräfte kennen zu lernen.
Den Vorschlag, Pflanzen auf diese etwas andere Weise zu präsentieren, hatte Alexander Wahl übrigens nach der Idee eines großen schwedischen Möbelhauses zum Thema Urban Gardening in die Planungen des Weststadtvereins eingebracht: Mächtig thronend und voll bepackt mit Kräutern sind die zwei Pflanz-Globen nun echte Hingucker. Und genau wie ein Globus bilden auch die hier wachsenden Kräuter ganze Welten ab – was auch widerspiegelt, dass es in der Weststadt bunt multikulti zugeht, wenn man sich die Ladengeschäfte, die Gastronomie und die Bewohnerinnen und Bewohner anschaut. „Man könnte in dem Zusammenhang in der Weststadt also bereits von interkontinentaler Gartenschau sprechen“, schmunzelt Fritz Schöbel, der damit auf den Titelzusatz „interkommunal“ anspielt, den die Remstal-Gartenschau trägt.
Der Weststadtverein jedenfalls freut sich über die Aufmerksamkeit, die den beiden Pflanzkugeln bereits jetzt gilt. „Wir hatten schon Anfragen, was wir nach der Gartenschau mit den Pflanzgerüsten vorhaben und ob wir sie eventuell verkaufen würden“, meint Roland Veil, und muss Interessenten hier leider enttäuschen. „Die Gerüste sind nicht für die Ewigkeit gemacht, wir haben das mit dem vergänglichem Rohstoff Holz gebaut – aber wir geben gerne Anregungen weiter, wie jeder sich solch eine Kugel selbst konstruieren kann.“